ZITATESAMMLUNG


Der ÖAMTC im Mai 2005 zum Thema Youngtimer:

Sogar Spiesserautos wie der Ford Granada oder der erste Passat werden zum  Kultobjekt sofern sie nicht als braver Orient-Express auf der berüchtigten Gastarbeiterroute vorzeitig ein unrühmliches Ende fanden...


lukas_resetarits

Lukas Resetarits in seinem Comedy Klassiker ”Tschusch & Tschusch” aus dem Jahr 1982:

”Und du hau di auf die Gastarbeiterstrecke und derstess di!”

Anmerkung: Auch hier ist klar zu erkennen, dass diese Strasse als “Todesroute“ allgemein ein Begriff war.


Die Wiener Ärztekammer über das Unfallkrankenhaus Kalwang:

“Das 70-Betten-Spital war einst durch die Gastarbeiterroute mit Verkehrsopfern mehr als ausgelastet.”

20.09.2007 Quelle: DIE PRESSE, Inland, Seite: 4


Prim. Dr. Helmut Rolke im Jahr 2007:

“Seit 1994 leite ich das Institut für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Unfallkrankenhauses Kalwang der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA). und hatte durch meine Notarzttätigkeit auf der früheren "Gastarbeiterroute" der B 113, stets einen engen Kontakt mit allen Einsatzorganisationen, ganz speziell mit den Feuerwehren.

Pro Straßenkilometer gab es statistisch gesehen einen Toten und öfters als uns lieb war, mussten wir "Triage-mäßig arbeiten.... ”

Quelle: Landesfeuerwehrverband Steiermark


Und wie immer und überall waren auch Betrüger nicht weit...

Oberster Gerichtshof im Jahr 1978 - Auszug aus einem Urteil:

“Mit dem angefochtenen Urteil wurde der am 18.April 1942 geborene Vertreter  Norbert A. des Vergehens des schweren Betruges nach den § 146, 147 Abs. 2 StGB schuldig erkannt, weil er den Urteilsannahmen zufolge (Punkt A des Urteilssatzes) mit dem Vorsatz, durch das Verhalten der Getäuschten  sich unrechtmäßig zu bereichern, folgende Personen durch Täuschung über Tatsachen zu Handlungen verleitete, welche die Genannten am Vermögen in  einem 5.000 S übersteigenden Betrag schädigten, und zwar 1) am 6.Juli 1976 in Linz Fabian B durch die fälschliche Behauptung, er würde Spenden für jugoslawische Kinder, die auf der (sogenannten) Gastarbeiterroute verunglücken, sammeln, zur Übergabe eines Bargeldbetrages von 100 S...


Linda aus Wien erinnert sich an folgendes:

kann mich erinnern, wie wir damals mit unserem blauen ford 3 tage lang unterwegs gewesen sind. damals sind bekannte von uns bereits in 1,5 oder 2 tagen angekommen. die haben nichtmal gehalten um ihre kinder aufs klo zu bringen, sondern haben sie die notdurft in sackerl verrichten lassen, die sie dann-schwupps- ausm fenster geworfen haben.

offensichtlich hatten es viele wirklich sehr eilig. die, die tatsächlich angekommen  sind, können von glück reden, wenn ich mir die bilder ansehe.

Quelle: Kommentar in einem meiner Blogs auf www.dasbiber.at - Magazin mit scharf!


Die Gemeinde Mautern in ihrer Chronik schreibt:

In der Zeit der modernen Völkerwanderung machte die B 113 eine negative Entwicklung durch (Bezeichnungen wie Gastarbeiterroute oder auch Todesstrecke). Durch den im Jahre 1989 begonnenen und längst abgeschlossenen Bau der  Pyhrnautobahn hat die Verkehrsdichte zwar zugenommen, die Zahl der  Unfälle konnte jedoch stark reduziert werden...

Quelle: Internetseite der Gemeinde Mautern


Das Magazin  Der Spiegel berichtete im Sommer 1975 folgendes:

Einen Jugoslawen fing der steiermärkische Landesgendarmeriekommandant Karl Homma eigenhändig aus der Kolonne -- obgleich er zunächst eher an eine Halluzination glauben mochte: Der Gastarbeiter rollte rückwärts in der Kolonne mit. Sein Getriebe war ausgefallen, nur noch der Rückwärtsgang funktionierte. Von teurer, am Wochenende vielleicht auch unmöglicher Reparatur im fremden Land hielt er nichts, so setzte er die Heimfahrt im Krebsgang  fort. 30 Kilometer war er schon verkehrtrum mitgefahren, 200 Kilometer waren es noch bis zur Grenze, als er die Fahrt aufgehen mußte.

Quelle: DER SPIEGEL 35/1975 vom 25.08.1975, Seite 92


Der Präsident der OÖ Wirtschaftskammer Rudolf Trauner plädiert u.a. mit diesem Vergleich für den Linzer Westring:

Wer sich wegen des Westrings vor mehr Transitverkehr fürchtet, soll sich einmal die Situation auf der Pyhrn Autobahn in Erinnerung rufen: Vor dem Bau in den 80er-Jahren berüchtigte und gefürchtete Gastarbeiterroute mit praktisch geschlossenem Kolonnenverkehr und fürchterlichen Unfällen. Heute entlastete Ortsdurchfahrten und eine sichere und komfortable Straßenverbindung zwischen Oberösterreich und der Steiermark: Wer würde heute noch auf die Pyhrn Autobahn verzichten wollen?

Anmerkung: Wo er recht hat hat er recht...

Quelle: Wirtschaft Urfahr Umgebung - 11.8.2009   Foto: WKO


Die Marktgemeinde in ihrer Chronik zum Jahr 1970:

Das ständige Anwachsen des Verkehrs auf der Gastarbeiterroute forderte auch in unserem Gebiet immer mehr Todesopfer; das Unfallkrankenhaus musste zunehmend mehr Schwerverletzte aufnehmen. Franz Baumgartner und Gertrude Neubauer aus Kalwang wurden Opfer des Straßenverkehrs, wie Konrad Rahm und Renate Koppatz.

Quelle: Marktgemeinde Kalwang - Splitter aus dem Ortsgeschehen


Aus dem Buch: Die Türkei Debatte in Europa - ein Vergleich

Die sogenannte Gastarbeiterroute war den Österreichern - bevor sie baulich verbessert wurde - als enorm  gefährliche Transitstrecke quer durch Österreich bekannt. Immer wieder berichteten die Medien von teils schweren Verkehrsunfällen auf dieser  Strecke.  Durch diese zahlreichen Meldungen entstand in der  Öffentlichkeit das Bild, dass der durchschnittliche türkische Arbeiter nonstop, ohne jede Schlafpause von Deutschland bis zu seinem  Bestimmungsort in der Türkei fährt.

Quelle: Angelos Giannakopoulos,Konstadinos Maras - Die Türkei Debatte in Europa - ein Vergleich


Aktuelle Umweltforschung - Klagenfurt 1985

Krass  ist auch die Umweltverschmutzung durch Müll entlang der Gastarbeiterrouten z. B. bei der Auffahrt zu den Grenzpässen(Loibl, Wurzenpass . . .), wo sich die meist aus der BRD kommenden Gastarbeiter des  Verpackungsmaterials entledigen...

Quelle: Carinthia II 175./95. Jahrgang -  1985 - Seite 304


Kleine Zeitung - Ausschnitt

...meinte der Autoabschlepper Karl Kühberger aus Mautern in einem Zeitungsinterview.

Quelle: Kleine Zeitung, 27.8.1978


Kuratorium für Verkehrssicherheit im Jahr 1972

In wenigen Wochen rollt die Blechlawine durch Europa, und in ihr fahren  Zehntausende Gastarbeiter mit, die alle ein Ziel haben: mit geringstem Aufwand in kürzester Zeit eine größtmögliche Strecke zurückzulegen.  Menschlich ist das wohl zu verstehen aber auch gefährlich. Viele  unserer Gastarbeiter sind sich darüber keineswegs klar. Es liegt an uns allen, sie aufzuklären und ihnen zu helfen, heil an ihr Ziel zu kommen.  In unserem eigenen Interesse. Wer weiß, ob nicht der nächste Unfall in den ein Gastarbeiter verwickelt ist, einem Österreicher das Leben kostet...

Quelle: Auto-Touring. ÖAMTC, Nr. 395/Juni 1972


pic_paulitsch

NA Paulitsch (ÖVP) am 11.11.1983 in der 19. Nationalratssitzung:

“Herr Bundesminister! Ich lebe an der Gastarbeiterroute. Ich glaube es ist bekannt, dass das, was sich dort abspielt so ziemlich das Schlimmste in Österreich, wahrscheinlich in Europa ist. Die Ausländer rotten dort einander aus.

Quelle: Protokoll der 19. Nationalratssitzung am 11.11.1983  Foto: Steirischer Akademikerbund


Kleine Zeitung - Ausschnitt

..so der Bestatter Josef Fiausch, welcher ständig Unfallopfer zu begraben hatte - in einem Zeitungsinterview.

Quelle: Kleine Zeitung, 27.8.1978


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