Deutsches Tanz- und Unterhaltungs orchester

Nachdem im Herbst 1939 die “Goldene 7” - das bedeutendste Radio - Studioorchester des Kriegsbeginnes wegen aufgelöst wurde, wie auch so viele andere Tanzorchester - nachdem man die Musiker zur Wehrmacht eingezogen hatte herrschte großer Mangel an guter Tanzmusik. Die deutschen Sender strahlten bis zum Erbrechen heroische Marschmusik aus, welche selten durch Klassik unterbrochen wurde. Nazikonforme Volksmusik vom Typ “Laute und Blockflöte” dargeboten von unbedeutenden Ensembles der Hitlerjugend (HJ) oder des Bundes Deutscher Mädel (BDM) wurde damals sogar mancher Nazigröße zuviel. Der Deutschlandsender wurde beauftragt, ein großes Rundfunkorchester zusammenzustellen, um wieder moderne Tanzmusik bieten zu können.Dieses Rundfunkorchester des Reichssenders Berlin war der Vorläufer des DTU - Deutschen Tanz und Unterhaltungsorchesters. Das DTU probte in seiner entgültigen Besetzung mit 38 Mann am 1. April 1942 erstmals im “Delphi - Palast” - der historischen “Kampfarena” aller bedeutenden Tanzorchester. Das Orchester stand unter der Leitung von Franz Grothe und Georg Haentzschel. Das DTU-Orchester wurde von Freund und Feind gerne gehört, und wurde so europaweit zu einer Institution im Radio. Anfang 1945 übernahmen Willi Stech und Barnabas von Geczy (Pusztafox) die Leitung des DTU, da Grothe und Haentzschel mit Filmprojekten ausgelastet waren.Das jähe Ende für das DTU trat im Mai 1945 ein, als ein Teil der Musiker, welche in Prager Hotels untergebracht waren in sowjetische Gefangenschaft gerieten.


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